Die Mitgliederversammlung des AGFW fand in Rahmen der Fachtage Fernwärme statt.

AGFW-Präsident Dr. Hansjörg Roll und AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch informierten in der Mitgliederversammlung des Fernwärmeverbands in Rahmen der Fachtage Fernwärme über die Entwicklung des Verbandes (Quelle: Laufkötter)

In deren Rahmen fand die Mitgliederversammlung des AGFW statt, bei der Roll nicht nur auf die Leistungen des Verbands im vergangenen Jahr zurückblickte, sondern auch einen Ausblick gab. Dazu zählt u.a. die Preistransparenzplattform, die in Kürze starten soll. Beim ersten Fernwärmegipfel in Berlin hatten sich die Fernwärmeversorger zum Ausbauziel von jährlich 100.000 neuen Anschlüssen bekannt, ebenso zu mehr Preistransparenz in der Fernwärme.

Themen für zweiten Fernwärmegipfel

„Zu diesen Punkten stehen die Unternehmen nach wie vor“, erklärt AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. „Wir empfehlen unseren Mitgliedern, sich an der Universalschlichtungsstelle des Bundes zu beteiligen, wir bauen derzeit eine Preistransparenzplattform zusammen mit anderen Verbänden auf, arbeiten an Standards für Preisgleitklauseln und wir fühlen uns den vereinbarten Ausbauzielen weiterhin verpflichtet. Gleichzeitig erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie ihre Zusagen einhält.“ Die Wärmelieferverordnung bremse den Ausbau der Fernwärme in Deutschland und müsse dringend novelliert werden. Auch bei der Nutzung von Geothermie und unvermeidbarer Abwärme für die Fernwärme bestehe derzeit noch Handlungsbedarf. „Wir hoffen deshalb auf einen baldigen zweiten Fernwärmegipfel, um diese wichtigen Themen gemeinsam anzupacken“, so Lutsch.

Die Branche selbst packt die Dinge im Rahmen ihrer Möglichkeiten an, wie die Fachtage Fernwärme des AGFW zeigten, die unter der Schirmherrschaft der Stadtwerke Marburg standen. Mehr als 900 Teilnehmer informierten sich bei den über 50 Ausstellern und/oder nahmen an den 16 Fachveranstaltungen des zweitägigen Branchentreffens teil. In Seminaren und Workshops diskutierten sie über die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, neue Technologien und weitere aktuelle Themen wie die kommunale Wärmeplanung.   

Energiewende benötigt Investitionen

„Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und den intensiven Austausch“, so Lutsch. „Wir stehen als Branche, aber auch als Gesellschaft, vor großen Herausforderungen. Für den Ausbau und die Umstellung der Fernwärme auf klimaneutrale Energien sind enorme Investitionen nötig. Diese können die Fernwärmeversorger – darunter zahlreiche Stadtwerke in ganz Deutschland – nicht allein stemmen. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Energiewende mit Investitionen verbunden ist, und eine stärkere Unterstützung der Unternehmen durch die Politik.“

Der AGFW beklagt unzureichende Fördermittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze und fordert eine Verlängerung und Weiterentwicklung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG). „Bei der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze benötigt die Branche 3 Mrd. € pro Jahr – und das verlässlich. Ein Stopp & Go wie Ende vergangenen Jahres können wir uns nicht leisten“, so Lutsch. „Auch das KWKG braucht mehr Aufmerksamkeit. Zuvorderst bedarf es kurzfristig einer rechtsicheren Verlängerung über 2026 hinaus. Im Weiteren einer Novelle, die den klimaneutralen Umbau der KWK-Anlagen ermöglicht.“ 

EHP-Redaktion

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